Meine Mutter braucht mich mal wieder

Bin Heute morgen wieder recht früh aufgewacht, wann weiß ich allerdings diesmal nicht, weil ich nicht auf die Uhr schaute, sondern liegen blieb und noch eine Weile vor mich hin döste. Heute morgen fiel es mir etwas schwerer, sofort wach zu werden. Vielleicht wegen der drückenden Schwüle im Raum, keine Ahnung. Und als ich auf die Uhr schauen konnte war es etwas nach halb 7 Uhr und kurz vor 7 Uhr als ich aufstand.

Vor dem Frühstück schaue ich – wie immer – nach neuen E-Mails. Allerdings gab es keine, bis auf die dämlichen Spammails die keiner braucht. Auch „Tintentod“ hatte noch nicht geantwortet. Ob sie mir wohl übel genommen hat, dass ich in meiner letzten Nachricht an sie Sex erwähnte? …

Nach dem Frühstück arbeitete ich mich dann ein wenig durch die alten Blogs, die ich noch in meiner Lesezeichenliste habe, antwortete auf die Nachricht von Rayuka, einer Youtubekollegin, mit der ich mich ganz gerne mal wieder unterhalten würde, was ich ihr auch als Nachricht in Discord schrieb. Und ansonsten wartete ich darauf, meine Mutter um kurz vor 9 Uhr anzurufen. So wie jeden zweiten Tag.

Ich hatte geglaubt, dass es mit dem Telefonat dann auch gewesen war für Heute, wurde allerdings eines besseren belehrt. Sie sprach zunächst über belangloses, kam dann aber reltaiv schnell darauf zu sprechen, dass sie für diverse Sachen Hilfe bräuchte. Ihr üblicher Spruch kam hier auch wieder: „Diesmal brauche ich wirklich deine Hilfe“. Zwar haben wir danach noch ein paar Minuten über andere unwichtige Dinge gesprochen – überwiegend über das Wetter, komischerweise, aber na ja.

Ich hatte gedacht, ich müsste dann erst am Montag zu ihr, sie aber wollte dass ich Heute schon zu ihr komme. Also musste ich mich dann notgedrungen umziehen und dachte so nebenbei: wenn ich eine Freundin haben sollte, irgendwann, ist es eh vorbei. Ich wünschte mir regelrecht eine Freundin, damit das aufhört und ich meiner Mutter sagen kann, dass ich keine Zeit für sie habe, weil ich bei meiner Freundin bin. Aber … ja, was soll’s.

Einige Minuten später war ich dann bei ihr. Sie empfing mich mit dem Satz: „Bist du geflogen?“. Ein Satz den sie immer bringt, wenn ich unerwartet schnell bei ihr aufkreuze. Und da ich mich nicht lange aufhalten wollte, fing ich dann auch an und arbeitete alles soweit ab: Ich half ihr zunächst einen Teil aus der großen Wasserflasche in eine kleine handlichere umzufüllen, schaute für sie den Tiefkühlschrank an, der dann wohl in absehbarer Zeit jetzt wirklich abgetaut werden muss, zog ihr Bettlaken bei der Matratze gerade, versuchte die Wohnzimmergardinen zu vermessen, was meine Mutter auf einen Zettel schrieb, weil sie jetzt endlich auch für das Wohnzimmer neue Verdunkelungsgardinen haben will, war mit ihr unten im Keller um den schweren Vogelfuttersack und den Müll wegzubringen, unten teils in einen Blumenkasten umzufüllen und fegte dann zuletzt mit ihr draußen den Balkon (wieder einmal), bevor ich ihre Maisenknödel an den Haken hing und den Blumenkasten an seinen vorbestimmten Platz stellte.

Es ist also alles wieder wie gehabt. Nichts hat sich geändert, gar nichts. Gut, sie hat mir Geld gegeben, aber das will ich nicht! Sie soll lieber aufhören mir Geld zu geben und jemand anderes suchen, der permanent für sie da ist und ständig bei jedem Mist hilft. Und der Spruch, den sie dann, kaum dass ich wieder zu Hause war, am Telefon von sich gab, nämlich dass sie mich die ganze nächste Woche gar nicht mehr braucht, der wird auch revidiert, sobald wieder irgendwas ist. Ich kenne das.

Na ja, zu Hause habe ich dann nicht gespült und auch kein Essen gekocht, so wie ic hes meiner Mutter sagte als ich wieder gehen wollte und deshalb etwas drängte, was ich ihr dann aber am Telefon auch gestand, und statt dessen lieber etwas beim Lieferservice bestellt. Hab extra viel bestellt, weil ich dachte, es gäbe eine Cola gratis dazu. War leider nicht so, aber na ja. Hab ich halt wenigstens für Heute Abend und morgen was.

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