Schon wieder Gastritis, oder immer noch …?

Der Tropf mit flüssigem Pantoprazol war herrlich. Für gefühlt ein, zwei Stunden war ich absolut Beschwerdefrei. Ich fühlte mich, als hätte man mir ein Stück Lebensqualität zurück gegeben. …

Lange habe ich mir mal wieder Zeit gelassen, um dieses Blog mit etwas Leben zu füllen. Lange habe ich mich mit anderen Dinge beschäftigt, oder faul in der Ecke gelegen und nichts getan. Das Leben einfach an mir vorbei ziehen lassen. Doch damit ist vorerst Schluss. Denn jetzt ist seit einiger Zeit ein neues/altes Problem aufgetaucht und bestimmt seitdem wieder mein Leben.

Zu meiner Vorgeschichte sei in aller Kürze so viel vorweg gesagt: Ich hatte schon immer Probleme mit einem über empfindsamen Würgereflex. Schon als Kind, kann ich mich erinnern, waren enge Klamotten am Hals unerträglich. Daher trage ich Sommers wie Winters den Hals möglichst frei und keinen Schal, der das Engegefühl extrem steigern würde. Doch dass eben dieser Würgereflex nicht mit meiner Schilddrüse oder meinem Hals im allgemeinen zu tun hat, sondern eine ganz andere Ursache hat, das erfuhr ich erst vor kurzem.

Zur Erklärung: Am Freitag den 13.10 diesen Jahres – was für ein Geschichtsträchtiger Tag – fing es Abends an. Mein Herz begann unwillkürlich zu rasen, ich wurde unruhig, schließlich wurde mir schlecht und das Gefühl würgen zu müssen ließ sich nicht mehr ignorieren. Ich schaute in dem Moment einen Stream und musste kurz unterbrechen, lief in’s Badezimmer und übergab mich. Und das wiederholte sich von diesem Abend an jeden Tag. Mir wurde kurz nach dem aufwachen morgens schlecht, mit Herzrasen als hätte ich einen Dauerlauf gemacht, meine Hände starben mir ab und mein Gang führte mich wieder in’s Badezimmer. Dasselbe am Abend mit denselben Symptomen.

Zuerst dachte ich an eine Magendarm-Grippe, dann, dass es irgendetwas mit meiner Schilddrüse zu tun haben könnte. Ich begann mir Sorgen zu machen und wollte einen Termin bei meiner Hausärztin machen. Diese hatte aber dummerweise genau in dieser Woche Urlaub. Ich war gezwungen, bis zum Wochenstart (den 20.10) zu warten und so lange zu leiden. Tat ich nur ungern, aber mir blieb nichts anderes übrig. Denn die üblichen Mittelchen (Iberogast, Kamillentee und Pantoprazoltabletten die ich noch hatte) halfen nicht und auch die sündhaft teuren Tee’s aus der Apotheke (Ingwertee und Magendarm Beruhigungstee) waren wirkungslos.

Am Freitag Abend nach 20 Uhr bekam ich dann leichte Panik, denn in meinem Mund machte sich nach dem brechen (von Anfang an ohne Mageninhalt) diesmal ein leichter metallischer Geschmack breit. Ich wusste nicht woher das kam und was das zu bedeuten hatte, aber es musste irgendwas sein. Und so rief ich die Notrufnummer 116 117 an, doch helfen konnte mir der Arzt nicht. Er verwies mich nur auf die typischen Standardmittelchen und wünschte mir alles Gute. Mir blieb in meiner Verzweiflung nichts anders übrig, als 112 anzurufen und um einen Notarzt mit Krankenwagen zu bitten.

Der RTW kam dann auch und drei Rettungssanitäter standen dann um mich herum und hörten sich an, was ich ihnen zu sagen hatte. Um es kurz zu machen: sie hielten meine Probleme nicht für einen ernsten Notfall, da ich noch stehen konnte und alles, gaben mir aber zu verstehen dass sie mich trotzdem mitnehmen würden, wenn ich es wollte. Und da ich abklären lassen wollte was nun mit mir los war, fuhr ich mit.

Zuerst sah es auch gut aus. Ich saß in dem Warteraum einer Notärztin und einer der Sanitäter sprach mit ihr, um sich irgendein Dokument unterzeichnen zu lassen, das mich berechtigte, dort behandelt zu werden. Irgendwie so etwas. Aber die Ärztin weigerte sich offenbar und so musste ich in der Notaufnahme des Krankenhauses im Warteraum sitzen … und warten. Und warten …. und warten …. und warten. Mein Glück war, dass mir dort nicht wieder schlecht wurde und ich drohte, mich übergeben zu müssen.

Nach wer weiß wie langer Wartezeit – es muss so gegen 23 Uhr gewesen sein, denn kurz nach 20 Uhr wurde ich dort eingeliefert – wurde ich dann das erste mal untersucht. Mir wurde Blut abgenommen, es wurde ein Nasen und Rachenabstrich gemacht und dann hieß es wieder warten. Denn das Labor brauchte für die Analyse etwa 2 Stunden. Und irgendwann wurde ich dann endlich in einen offenen Behandlungsraum gesetzt, den ich nach einer Weile mit einem Mitpatienten teilen musste, der wegen Herzbeschwerden nach einem Saunagang eingeliefert worden war.

Die Ärztin – eine Russin – die mich dann behandelte, sagte mir, dass mit meinem Blut alles in Ordnung sei (was ich mir schon gedacht hatte), äußerte aber den Verdacht, ich hätte eine Gastritis. Ich bejahte das Kopfnickend, kam aber nicht mehr groß dazu, ihr die Hintergründe zu erklären, warum und weshalb. Sie sagte mir nur, sie würde einen Bericht schreiben den ich meiner Hausärztin vorlegen könnte und riet mir zu einer Magenspiegelung. Im Anschluss bekam ich dann noch einen 10minütigen Pantoprazol-Tropf angeschlossen und durfte danach nach Hause gehen.

Der Tropf mit flüssigem Pantoprazol war herrlich. Für gefühlt ein, zwei Stunden war ich absolut Beschwerdefrei. Ich fühlte mich, als hätte man mir ein Stück Lebensqualität zurück gegeben. Es war einfach schön. Und wenn ich keine Probleme gehabt hätte, wieder nach Hause zu kommen, hätte ich das auch in vollen Zügen genossen.
Dummerweise konnte ich das aber nicht, denn es war nach 1 Uhr Nachts und weder Zug noch Bus fuhren um die Uhrzeit. Und die mir verbliebenen 20 Euro, um von dieser Stadt zu mir nach Hause in die Nachbarstadt zu kommen, reichten den Taxifahrern nicht. Wohlgemerkt, wir reden hier von etwa 11, 12 Kilometern Fahrt. …

Mir blieb nichts anders übrig, als zu Fuß zu laufen. Die ganzen 12 Kilometer, plus noch einmal mindestens eineinhalb Kilometer quer durch meine eigene Stadt durch, um zu meiner Wohnung zu kommen. Denn ich wohne am Ende der Stadt. Und zu allem Überfluss regnete es auf der Hälfte der Strecke auch noch.

Ich schaffte es zwar, war aber total fertig danach und schwor mir, nie wieder so einen „Ausflug“ zu machen. Und mehr als einmal fragte ich mich, womit ich das verdient hatte. Na ja, sei’s drum. Am Montag den 23.10 hatte ich dafür großes Glück. Meine Hausärztin hatte tatsächlich Zeit für mich und das ganz ohne Termin. Sie nahm mich direkt dran. Gott sei Dank hatte ich alles wichtige bei mir und konnte ihr so auch mein Leiden erklären. Sie gab mir ein Rezept für ein weit stärkeres Medikament als Pantoprazol mit (nämlich Esomeprazol), gab mir genaue Anweisungen mit, wie ich die Kapseln einzunehmen hatte, was ich beachten müsse damit sie auch wirklich wirken und meinte, ich solle mich nach 2 Wochen bei ihr wieder melden, wenn es nicht besser geworden ist.

Sie gab zu verstehen, dass es drei Tage dauern würde, bis ich eine gewisse Wirkung spüren würde. Und tatsächlich war auch eine Veränderung zu spüren. Aber eben nur, weil ich meinen süßen Tee und alles andere konsequent vermied, nachdem ich durch Zufall ein Video einer Ernährungsberaterin angeschaut hatte, in der sie eindrucksvoll demonstriert, was mit meinem Magen passiert, wenn ich Zucker zu mir nehme. Das gab mir zu denken. Und direkt nachdem ich alles süße mied, zeigte mir mein Magen wie dankbar er dafür war: ich hörte instant auf zu kotzen!

Gut, morgendliche sowie Abendliche leichte Übelkeit blieb auch weiterhin bestehen, bis auf einen Tag an dem ich nichts hatte. Aber ich sehe es jetzt als direkte Mitteilung meines Magens an mich, dass halt immer noch nicht alles gut ist. Ebenso wie ich jetzt das Engegefühl und den Würgereiz im Hals nicht mehr dem Hals selbst zuschreibe, sondern als unmittelbare Reize aus dem Magen wahrnehme. Bleibt das bestehen, werde ich wohl oder übel eine Magenspiegelung machen lassen müssen. Das Gute ist ja, dass ich in jener Freitag Nacht durch eine Patientin die mir gegenüber saß hörte, dass Magenspiegelungen auf Wunsch mit Narkose durchgeführt werden können. Also hatte meine Freundin doch Recht, es geht. Immerhin etwas.

Ich warte jetzt bis Montag und mache dann schon einmal vorsorglich einen neuen Termin bei meiner Hausärztin und auch gleich einen Termin zu einem Beratungsgespräch im Krankenhaus, bezüglich einer Magenspiegelung.

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